Zugegeben bin ich was das Thema Apple angeht nicht wirklich objektiv, denn ich gehöre schon eher zu der Klasse Benutzer, die sich auf die alljährlichen Apple-Events mit Steve Jobs auf der Bühne freut und danach im Shop die Refresh-Taste drückt. Der Grund hierfür ist nicht eine vorhandene Abneigung gegenüber anderen Betriebssystemen, sondern die Tatsache, dass ich in den letzten 8 Jahren mit keiner Hardware aus Cupertino auf die Schnauze gefallen bin.
Nach vielen Jahren Einzelteilbestellung von PC-Komponenten und deren Zusammenbau, bin ich für diesen Dschungel vermutlich zu alt geworden oder die Zeit, und das ist wahrscheinlich der wahre Grund, ist mir einfach zu Schade. Ich war oft kurz davor meine Kettensäge zu holen, wenn ich nach Verschraubung des Gehäuses feststellen musste, dass der Power- oder Resetknopf nicht funktioniert hat.
Ok, wer sich auf Apple einlässt ist genauso in den Fängen eines Brands und die aufeinander abgestimmten Produkte machen es einem nicht Leicht, dieser Spirale des Apple-Konsums wieder zu entkommen. Was Apple jedoch von allen Anderen unterscheidet sind meiner Meinung nach zwei Dinge:
- Apple hat frühzeitig begriffen, dass die Kontrolle der Hardwareplattform zum Einen die Qualität der Produkte und zum Anderen die schrittweise Aktualisierung der Hardware mit diversen Lebenszyklen, ohne Verlust von Käuferpotential ermöglicht. So hat die regelmässige Runderneuerung der angebotenen Hardware und deren Abhängigkeit zueinander den Vorteil die Bindung zwischen Kunden und Label zu stärken und ihn nicht drei Jahre bis zum nächsten Hardwareupdate aus den Augen zu verlieren
- Apple ist bereit Risiken einzugehen. Die Chancen, dass das iPhone sich etabliert waren zwar hoch, jedoch hat vermutlich nicht mal Apple mit dem Erfolg durch weitere Dienste wie den App-Store gerechnet. Während der Marktanteil von Blackberry in den USA bei ca. 40% Konstant geblieben ist, konnte Apples Anteil im dritten Quartal 2009 von 25% auf 30% steigen. Auch der iMac wurde anfangs belächelt, da die Annahme der Anwender würde sich keiner festen Abhängigkeit zwischen Rechner und Monitor unterwerfen eine Erfolg für unrealistisch hielt. Heute punktet der iMac mit wachsenden Absatzzahlen und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ich installiere gerade in einer VM Linux und nutze auch seit vielen Jahren Windows. Obwohl ich gerade im Serverbereich nicht auf Linux verzichten wollen würde und auch Microsoft mit Windows 7 wieder auf den richtigen zurückzukehren schein; mein MacBook gebe ich nicht mehr her.
Die zunehmende Anzahl von Macs @Work und Privat lässt übrigens vermuten, dass ich nicht alleine bin.
*Zustimm*… gehör zwar erst seit 2 Tagen zu den AppleBesitzern (MBP 13″) aber teste gerade Windows 7 in VMWare Fusion und bin überascht wie gut eigentlich alles auch auf VMs funktioniert.
Auch der 3D-Test mit dem MS Flight Simulator X zeigt erstaunlich gute Performance für eine VM.
Und das ganze ohne Abstürze.
Fazit: Auf einen PC kann vorerst verzichtet werden.
Windows 7 hab ich in der VM noch nicht probiert, aber da mach ich mich auch mal dran. Viel Spass damit.
Jajajajaja… ich bin seit ein paar Jahren angesteckt und noch lang nicht geheilt… stolzer Besitzer eines MBP 15″ und eines 20″ iMacs, sowie 2 iPod… *g*
Interessante Einblicke in die Seele eine Mac-Fanboys :)
Nein, im Ernst. Ich frage mich ja auch immer, wieso selbst große OpenSource Fans sich so an Apple-Produkten erfreuen.
Da ist es ja fast noch proprietärer, als bei Microsoft – eben weil nicht nur die Software, sondern auch die Hardware gebunden ist.
Das Argument ist: Alles passt einfach zusammen, und meistens funktioniert alles, was geht, “einfach so”.
Ich bin auch schon öfters kurz davor gewesen, mich auf diesen Pfad leiten zu lassen und überlege immer wieder.
Allerdings sind auch in obigem Satz Haken. Es geht nämlich nur alles, was geht, einfach so. Also alles, was Herr Jobs für mich vorgesehen hat. Was ist mit den anderen Sachen?
Beim MacOS gab es z.B. wohl immer mal wieder Probleme mit Java, meiner wichtigsten Entwicklungs-Plattform.
Also würde ich wohl Linux installieren müssen(und wollen sowieso). Und damit wären wohl 90% der Vorteile schon weg.
Dektop-PC basteln habe ich auch satt. Aber es geht ja heute alles mit dem Notebook. Und mit nunmehr dem 5. Thinkpad bin ich auch noch nie auf die Schnauze gefallen.
Und dann: Die One-Provider-Only Politik beim iPhone schreckt mich doch sehr ab – und da gilt das Interoperabilitäts-Argument keinen Deut. Wenn ich dann noch im Vorfeld höre, dass ich nicht mal ohne Weiteres Musik aufspielen kann von Linux aus(letzte Auskunft, die ich bekommen hatte), muss ich es mir doch nochmal anders überlegen.
Und dann gelegentliche Horror-Geschichten was den Service angeht, die letztens darauf hinauslaufen, dass man, wenn man es ernsthaft nutzt, alle Hardware doppelt haben muss.
Früher oder später werde ich mir diese Dinger mal ansehen, und mir ein Bild aus eigener Erfahrung machen.
Hach, das musste einfach mal raus bei dem Thema – ich finde es spannend und interessant :)
Hallo Henning,
tja was soll man das sagen, properitärer geht es nicht wirklich und wenn man sich auf das Apple Zeug einlässt dann komplett. Komischerweise habe ich aber noch nichts gehabt, was mir wirklich gefehlt hat.
Mit Java und Eclipse habe ich auch schon einiges auf dem System gemacht und keine Probleme feststellen können. Erst kürzlich hab ich viel mit Mule ESB und Debugging von JMX-Problemen gemacht und war mit dem Apple soweit sehr zufrieden.
Wo Du recht hast ist das Thema Service, dass schreckt gerade Kunden im Enterprise Bereich noch ab und Apple sollte sich hier dringend was einfallen lassen. Es gibt aber einige Händler die das mit Leihgeräten abfangen… KEINE IDEALE LÖSUNG ACK…
CU
Bernd