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Neulich bei #eBay

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Über ein Fav von MaKuPaWa bin ich auf folgende eBay-Auktion gestossen die leider schon abgelaufen ist (ESC hilft die Weiterleitung zu verhindern). Der Text für den angebotenen Saab hat das Zitieren jedoch auf jeden Fall verdient.

Saab 900 Turbo S

Der Kronprinz im Hause schwedischer Automobil-Aristokraten. In schwarz. Vollturbo. Aerokit. Vollausstattung in beigen Leder.

Damit wir gleich wissen woran wir sind: Ich war unlängst damit beim Saab-Fachmann und habe mal ein geübtes Auge auf den schwarzen Schweden werfen lassen, da mich der Verdacht überkam, dass es für die anstehende TÜV-Prüfung im Mai eventuell nicht ganz reichen könnte.

Kurzum: Die Liste der Dinge, die an dem Skandinavier erledigt werden müssen ist ähnlich lang wie der Stiel an Thors Hammer.

Der Gesamtzustand ist von einem Bestklassefahrzeug ähnlich weit entfernt wie ein Horn Met von einem 68`er Chablis. Die Hinterachse, Radinnenläufe und einige andere Stellen haben ähnlich viel Rost wie der Schild eines Wikingers nach der Überfahrt zu Amerikas Küste, und auch die Klimaanlage ist schlichtweg defekt. Mein Tipp: Im Sommer einfach die ungeliebte Schwiegermutter mitnehmen – ihre soziale Kälte kann in diesem Fall Abhilfe vielleicht schaffen.

Der Himmel – was Wunder – hängt und droht stets den Insassen auf den Kopf zu fallen. Potztausend, und das bei einem Saab 900! Wer also aus einem kleinen, widerstandleistenden gallischen Dorf kommt, sollte also besser vom Erwerb Abstand nehmen. Doch der Stoff ist mit Nadeln effektiv hochgesteckt. Sieht zwar aus wie mit einer Schrotflinte unters Dach geschossen, doch der versierte Autofahrer schaut während der Fahrt im besten Fall ohnehin eher nach vorn. Vielleicht mal der Schwiegermutter zeigen und bedeutungsvoll drohend mit dem Kopf nicken.

Im Nebensatz sei vielleicht noch erwähnt, dass das Getriebe im fünften Gang eine seicht säuselnde Ode künftiger Vergangenheit summt und im Verdacht stehen könnte, dereinst auf den Walküren ins Walhalla zu reiten.

Wer den Wagen also ersteigern möchte, um ihn vor dem Einzug in Odins Burg zu retten und komplett neu aufzubauen möchte, sollte also den einen und auch den anderen Euro einplanen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Das beige Leder (Elch, handgewürgt oder so) ist auch einige Jahre nach seiner kompletten Aufbereitung immer noch in einem guten Zustand. Als Bonus greift der Kapitän dieser Galeere in ein Ruder aus beigen Leder aus dem Hause Saab. Allein die rar gewordene Nabe des Lenkrades dürfte schon interessant sein.

Der Motor hat zwar seine 318.000 Kilometer hinter sich, läuft aber ähnlich rund wie schwedische Jungfrauen beim südschonischen Ringeltanz und bringt volle Leistung.

Auch die ausgesprochen selten zu bekommende Schiebedachabdeckung mit verstellbaren Airflow ist in Ordnung und bestens dazu geeignet, selbst handfest gefochtene Zöpfe zauseliger Wikinger zu verwirbeln – sofern gewollt. Oder auch die der ungeliebten Schwiegermutter. Ganz nach Belieben und Einstellung.
Auch die Aeroanbauteile sind in einem Zustand, der sicherlich als gut bezeichnet werden kann.

Der Wagen steht derzeit auf Stahlfelgen mit Winterreifen, die ähnlich abgegriffen sind wie die Wortspiele mit denen ich gerade um mich werfe. Die original Alu-Aerofelgen habe ich zwar hier, doch gehören sie nicht mit zur Auktion. Genau so wenig wie die oben erwähnte Schwiegermutter. (Leider ebay-Richtlinie: Kein Verkauf von lebendigem Irgendwas). Doch im Handschuhfach liegt ein neuwertiger Stadtplan von Bonn. Den gebe ich freimütig mit dazu.
Der Aero-Felgensatz kann – nach Absprache – gern separat nach Ersteigern des Wagens erworben werden. Ansonsten stelle ich die Felgen in einer anderen Auktion ein.

Ach ja: Der Wagen wird unmissverständlich und ausdrücklich als defekt, Ersatzteilträger, Restaurationsobjekt und schangeliger Schröggel angeboten. Nach EU-Recht Privatverkauf. Keine Gewährleistung oder Garantie, keine Rücknahme, keine Nachverhandlung. Spaßbietern hetze ich meine Anwältin auf den Hals wie Odin seine Bluthunde. Und meine Schwiegermutter obendrein. Und glaubt mal alle: Dass will niemand!

Eine Besichtigung vorm Bieten und Ersteigern ist nicht nur möglich, sondern ausdrücklich erwünscht. Ernsthafte Interessenten bitte ich um Terminabsprache, denn: Ja, der Wagen wird tatsächlich jeden Tag gefahren. Auch über ein Sofortkaufangebot lässt sich bei einem Horn Met reden.

PS: Bevor jetzt irgendein Spaßvogel anfragt, ob er seine Schwiegermutter zur Besichtigung mitbringen kann: Ja. Gern. Dann geht die Probefahrt halt zu einem skandinavischen Möbelhaus und sie bekommt auch ein Stück schwedische Mandeltorte, römpömpömpöm…

#Timeline – Verteilung

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Es fängt immer harmlos an. Im Bad kurz die Tweets checken und im Stau feststellen das immer noch alle über das Gleiche schreiben. Kennt ihr das? Es  macht mich WAHNSINNIG! In den Momenten in denen ne amerikanische Koksnase das zeitliche segnet oder Zuckerhügel auf Shopping geht, empfinde ich tiefe Abneigung gegen den Käse, den ich mit diesem Blog ebenfalls befülle.

Dabei schiessen mir immer zwei Gedanken durch den Kopf:

  • Hoffentlich haben die Deduplication
  • Dir arme InnoDB-Engine, die den ganze Käse speichern muss

Ich habe die Timeline der letzten 24 Monate kurz mathematisch aufgearbeitet und stelle Euch hier gleich das Ergebnis zur Verfügung.

Natürlich werden die Prozente der FDP-Tweets in nächster Zeit weniger und von den Schaschlik-Tweets überholt. Sonstige gibt es bei mir auch nicht, die filtere ich raus!

Neulich beim #Zollamt

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Vor einigen Wochen war ich bei “Verstehen Sie Spass?”, zumindest dachte ich nach einer Weile es wäre das abgehangene ARD-Flagschiff. Da aber weder Kurt Felix oder Guido Cantz nach gegebener Zeit aus dem Kaffeeautomaten gesprungen sind wurde mir klar, dass ich wirklich beim Zollamt bin und das an einem ganz “normalen” Tag.

Eigentlich wollte ich nur kurz ein Poster abholen, aber was ich dann erlebt habe war einfach so sensationell, dass sich der Aufwand für die nachfolgenden Zeichnungen und die ausführliche Erklärung mit Sicherheit lohnen um das Erlebte für die Nachwelt festzuhalten.

Hier erstmal der Lageplan des Erdgeschosses:

Dabei handelt es sich um folgende Hauptnavigationspunkte für die beschriebene Odyssee:

  • E: Eingang
  • W: Wartebereich
  • L: Lager
  • K: Kasse
  • 1-5: Kundenberatungsplätze

Den Eingang des Hauses habe ich schnell gefunden und mich dann artig in den Wartebereich (E -> W) begeben. Da dort nur zwei Personen vor mir gewartet haben ging ich von einer schnellen Abwicklung aus. Nach über 30 Minuten hatte ich bereits feststellen müssen, dass die erste Einschätzung fehlerhaft war. Doch dann kam der große Moment und ich wurde in den Lagerraum gebeten (W -> L). Dort wurde von einer Dame die Kartonröhre mit dem Poster geöffnet und die Frage an mich ob es ein Poster sei anschließend mit “Ja” beantwortet. Da es sich also offensichtlich nicht um einen Affenkopf oder Schildkrötenschuhe gehandelt hat konnte ich die Prostata-Vorsorge umgehen und wurde zum Schalter 4 geschickt (L -> 4). Ich lief also an einigen leeren Schaltern (1 – 3) vorbei zu Schalter 4 und wartete dort.

Nach fünf Minuten kam die gleiche Frau, welche mir die Posterröhre geöffnet hatte und druckte dort ein Formular aus. Dies übergab sie mir mit der Bitte zur Kasse zu gehen (4 -> K). Also bin ich zur Kasse und klingelte dort. Nach ca. 1-2 Minuten kam ein Mann der mir freundlich ein paar Euros abnahm, die Einzahlung vermerkte und mich dann zu Schalter 4 zurückschickte (K -> 4). Dort wartete man noch auf mich und vermerkte auch hier die erfolgte Zahlung auf dem Papier. Anschließend bat man mich zurück ins Lager (4 -> L). Die Tür dort war diesmal aber verschlossen und so wartete ich vor der Tür erneut knapp 5 Minuten.

Dann, aufmerksame Leser werden es vermuten, kam erneut die scheinbar einzig arbeitende Dame und öffnete die Tür um mir dann das Poster zu übergeben. Bei all diesen Tätigkeiten hatte sie übrigens eine weibliche Auszubildende im Gepäck, die so gleich an die ineffizienten Arbeitsvorgänge gewöhnt wurde.

Nach knapp 1,5 Stunden konnte ich und das Poster also das Zollamt verlassen und ich war froh dass mir die Schliessungszeit nicht zuvor gekommen ist.

Hier noch mal zur Nachbearbeitung:

Es war ein Gefühl von Hass und Zorn, dass mich beim Verlassen des Amtes bis in die Haarspitzen erfüllte und ich hätte am liebsten den Mülleimer am Eingang zusammengeschlagen. Doch dann kam etwas zum Vorschein, dass mich von den dort arbeitenden Personen unterscheidet; Mitleid!